Schmerz – ein integraler Ansatz in der Körpertherapie

12. / 13. November 2022

Der Kurs gliedert sich sowohl nach dem Ort des Schmerzes (Kopf, HWS, Rücken, ganzer Körper etc.) wie auch nach Emotionen, die sich als Körpergefühl zeigen. Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von Erfahrungen aus dem Praxisalltag und auf Fallstudien. Daneben sollen Selbsterfahrung und Austausch in der Gruppe hinreichend Raum erhalten und in Bezug zum eigenen therapeutischen Handeln gesetzt werden.

Zum Inhalt des Kurses

Wer unter Schmerzen leidet, erlebt eine zunehmende Verengung der Wahrnehmung, reagiert mit Rückzug, möchte laut schreien oder förmlich «aus der Haut fahren». Das Gefühl für den Körper als erlebende Einheit kann verlorengehen. Schmerz hat ganz unterschiedliche Gesichter und Hintergründe, auf Ursachen und Zusammenhänge ist daher sorgsam zu achten. Oft stehen hinter chronischen Schmerzen Trauer traumatische Erfahrung. Im Fokus steht hier der achtsame Dialog mit dem Körper. Dieser bietet vielfältige Möglichkeiten, der direkten Begegnung mit dem Schmerz, aber auch mit den restlichen, oft gar nicht mehr wahr genommenen Körperteilen.

Ziel ist es, durch deren Integration ein neues Körpergefühl / -bild entstehen zu lassen und zu festigen. Übungen und Strategien für Zuhause werden in der Therapiestunde entwickelt und sind wichtig für die Selbstwirksamkeit der Klient:innen.

Weitere Themen sind

  • Zusammenhang von Emotionen / Stress mit Schmerz (Nervensystem)
  • Grobstoffliche und feinstoffliche Anteile des Körpers
  • Innere und äussere (Körper-)Haltung und Spiegeln des Gegenübers
  • Schmerzbewältigung durch Annehmen («Radikale Akzeptanz»)
  • Rezeptive Musiktherapie
  • Meditative Techniken und innere Bilder
  • Welche Entspannungsmethoden eigenen sich?
  • Mitgefühl und therapeutische Distanz

Besondere Bedeutung kommt in der Behandlung von Schmerzen der Berührung zu – als schützender, stützender und entlastender Kontakt. Das seit Freud bestehende Berührungstabu hinterlässt bis heute eine tiefgreifende Verunsicherung in der Psychotherapie. Gleichzeitig explodiert die Forschung zu diesem Thema geradezu mit neuen Erkenntnissen und weist positive Effekte nach. Die aktuelle Pandemie mit ihrer Verbreitungsgefahr durch menschliche Nähe und Berührung rückt dies noch einmal in den Vordergrund. Wir wollen diese Thematik daher aus körper-psychotherapeutischer Sicht reflektieren und mittels des Konzepts der ISP Integral Somatic Psychotherapy überprüfen und anwenden..

Ziele des Kurses

  • Einblicke in die Methoden und Techniken aus Tanz- / Bewegungs- und Körpertherapie (keine tänzerischen Vorkenntnisse notwendig!).
  • Übungen / Anleitungen können selber in der Praxis angewendet werden.
  • Orientierungshilfe, wie therapeutische Berührung auch in traumatischem Kontext unterstützend und wirksam eingesetzt werden kann.
  • Vertieftes Verständnis für die Bedeutung von Stille und Musik.

Bitte zum Seminar mitbringen

  • Schreibzeug
  • bequeme Kleider
  • warme, evtl. rutschfeste Socken
  • Trinkflasche / Becher
  • Gegenstand, der für eine eigene Schmerzerfahrung steht

Kursleitung

Agatha Rihs M.A.

Kunstgeschichte / Musikwissenschaften (Wien 1995)
dipl. Tanz- und Bewegungstherapeutin (Bern 1999)
ISP Integral Somatic Psychotherapy (Wien/Zürich 2015)
Branchenzertifikate der OdA KT 2018: Methode Bewegungs- und Körpertherapie und Methode Craniosacral Therapie; HF 2022
Seit 1999 in eigener Praxis in Bern tätig mit Schwerpunkten auf chronischen und somatoformen Schmerzen, Missempfindungen, Psychosomatik und Burnout

Informationen

Anmeldeschluss
9. November 2022

Weiterbildungs-Stunden
14 h

Kosten
CHF 390.– für gpk-Mitglieder
CHF 470.– für Nicht-Mitglieder

Seminardatum
12. / 13. November 2022
9:00 Uhr – 17:00 Uhr

Ort
Zwischenraum
Mauerrain 5
3012 Bern

Teilnehmerzahl
min. 12 / max. 20 Personen

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